Kurzbeschreibungen ausgewählter Feedbackmethoden
In diesem Kapitel wird eine Auswahl an Methoden, die für IF gut geeignet sind und z. T. auf den Seiten zum Schülerfeedback und zum Führungskräftefeedback schon genannt worden sind.
Im Portal „Schulentwicklung in Bayern“ steht eine umfangreiche Sammlung mit einer ausführlichen Beschreibung von Feedbackmethoden zur Verfügung. Der Verweis auf diese Methodensammlung ist verbunden mit der ausdrücklichen Empfehlung, sich bei der kursorischen Lektüre von der Vielfalt der Methoden anregen zu lassen, unterschiedliche Methoden auszuprobieren und wechselnde Methoden einzusetzen.[1] Vor dem erstmaligen Einsatz einer bestimmten Methode empfiehlt es sich, deren Darstellung intensiv zu studieren: Bei jeder Methode wird die Vorgehensweise genau beschrieben, werden Vor- und Nachteile ausgeführt, ggf. inhaltliche Varianten aufgezeigt oder zusätzliche Hinweise gegeben.
Dieses Kapitel enthält also lediglich Kurzbeschreibungen einiger Methoden, welche im oben genannten Portal ausführlicher nachgelesen werden können.
[1] Um einer Ermüdung des FG beim häufigen Einsatz derselben Methode vorzubeugen, wird Methodenvielfalt vor allem innerhalb des Kollegiums empfohlen.
Fragebogen
Weil diese Methode wegen der Möglichkeit einer automatischen Auswertung (z. B. im mebis-Tool) häufig zum Einsatz kommt, wird sie in der Methodensammlung besonders ausführlich dargestellt.
Die FG nehmen schriftlich zu verschiedenen Aspekten des Feedbackgegenstandes Stellung. Fragebogen können feste Antwortalternativen (häufig in Form einer Zustimmungs- oder Häufigkeitsskala) vorgeben, die lediglich anzukreuzen werden (Variante 1: geschlossene Fragen). Ein Fragebogen kann auch aus Fragen bestehen, auf die man frei antworten kann (Variante 2: offene Fragen). Bewährt hat sich eine Mischform, die neben geschlossenen Fragen auch freie Äußerungen zulässt, z. B. zur Präzisierung des Anwortverherhaltens (Variante 3).
Zielscheibe
Die Zielscheibe ist eine Methode mit festen Antwortstufen, bei der veranschaulicht wird, wie weit die Einschätzungen der FG vom erwünschten Zustand in der Mitte abweichen.
Den einzelnen Kreissegmenten sind bestimmte Feedback-Aspekte zugeordnet. Der FG markiert seine Einschätzung zu einem Aspekt in dem entsprechenden Segment des inneren Kreises bzw. eines Rings. Dabei zeigt eine Markierung im innersten Kreissegment (1) einen „Volltreffer“ an, während Einträge im äußersten Ring sehr kritische Einschätzungen widerspiegeln. In der Methodensammlung findet sich auch eine Variante mit Raum für Kommentare des FG.
Kartenabfrage
Die Methode ähnelt der eines offenen Fragebogens. Jedoch beantwortet der FG die Fragen nicht auf einem einzigen Papierbogen, sondern schreibt die Antworten auf verschiedenfarbige oder nummerierte Karten; dabei stimmt die Karte mit der Fragestellung bzw. dem Aspekt jeweils in der Farbe bzw. Nummer überein. Die Karten können unter der entsprechenden Fragestellung thematisch geclustert auf einer Pinnwand aufgehängt werden. Unter diese Methode fällt als inhaltliche Variante die SOFT/SWOT-Analyse.
Stummer Dialog
Auf verschiedenen vorgefertigten Plakaten mit jeweils einer Fragestellung bzw. einem Aspekt notieren die FG in Stillarbeit ihre persönlichen Rückmeldungen. Dabei dürfen Meinungsäußerungen anderer FG schriftlich kommentiert werden, entweder verbal oder durch ein Symbol der Zustimmung oder Ablehnung. Eine Variante mit Skalierung findet sich in der Methodensammlung.
Fünf-Finger-Methode (auch: Feedback-Hand)
Die Methode holt freie Feedback-Äußerungen ein zu einem zeitlich begrenzten Feedbackgegenstand. Jedem Finger einer Hand ist eine passende Frage bzw. Aussage zugeordnet:
Jedem Finger einer Hand wird eine passende Frage bzw. Aussage zugeordnet.
- Daumen: „Das ist mir aufgefallen.
- Zeigefinger: „Darauf möchte ich besonders hinweisen.“
- Mittelfinger: „Das hat mir nicht gefallen.“
- ...
Die Schüler umranden ihre Hand auf einem Blatt Papier und schreiben dazu ihre Bemerkungen.
Resonanzgruppe
Bei dieser Methode wird das Feedback einer Gruppe eingeholt. Dazu halten zwei vorher vom FN ausgewählte Gruppenmitglieder, die sog. Resonanzgruppe, in Abwesenheit des FN Rücksprache mit der übrigen Gruppe und kommunizieren das gesammelte Feedback in einem Sechs-Augen-Gespräch an den FN. Hinweise zur Auswahl der Resonanzgruppe u. a. finden sich in der Methodensammlung.
Vier-Ecken-Methode
Bei dieser Methode werden zu Feedbackfragen jeweils vier Antwortmöglichkeiten bzw. vier verschiedene Statements, denen man sich anschließen kann, angeboten und in vier Ecken eines Raumes aufgehängt. Die Mitglieder der Feedbackgruppe entscheiden sich für eine Ecke und tauschen sich dort aus, bevor die Ergebnisse den FN erreichen. Weiter gefasste Fragen und Antwortmöglichkeiten und mehrere Runden sind bei dieser Methode ergiebig. Eine Visualisierung der Methode, der genaue Ablauf, die Möglichkeit der Dokumentation, ein Beispiel u. a. sind in der Methodensammlung dargestellt.