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Schulentwicklung in Bayern » Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen » Prozesssteuerung » Bewährte Arbeitsstrukturen » Rollen: Schulleitung, Abteilungsleitung, Fachbetreuung

Die Rolle der Schulleitung

Qualitätsentwicklung ist eine Führungsaufgabe. Die Schulleitung nimmt deshalb eine Schlüsselrolle ein, insbesondere bei strategischen Fragen und bei der Kommunikation der schulischen Qualitätsarbeit.

Die Schulleiterin bzw. der Schulleiter engagiert sich innerhalb des QmbS-Teams und bekennt sich regelmäßig und ausdrücklich zu QmbS. Durch ihr/sein Handeln entsprechend den Grundsätzen der Qualitätsentwicklung wirkt sie/er als Vorbild für das Kollegium. Auch von den Mitgliedern der erweiterten Schulleitung wird erwartet, dass sie das Konzept vorleben und tatkräftig unterstützen.

Die Mitglieder der Schulleitung schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens, leben Veränderungsbereitschaft vor und initiieren Entwicklungsprozesse. Sie richten ihre Tätigkeit am schulischen Qualitätsverständnis und am pdca-Zyklus aus. Ein schrittweises Vorgehen auf Grundlage des Projektmanagements zeichnet ihre Arbeitsweise ebenso aus wie das Interesse, über Rückmeldesysteme die Wirksamkeit des eigenen Handelns (Individualfeedback) und der schulischen Qualitätsmaßnahmen (interne Evaluation) zu überprüfen.

Die Schulleitung steht Anregungen aus dem QmbS-Team und aus dem Kollegium offen gegenüber und bringt sie in die zuständigen Entscheidungsgremien ein (z. B. Personalrat, Berufsschulbeirat).

Sie sieht sich als Motivator und Mitgestalter im QmbS-Team, der die Teammitglieder unterstützt und ihre Arbeit würdigt.

Es gehört zu den Aufgaben der Schulleitung, verbindliche Strukturen an der Schule zu schaffen und auf Dauer sicherzustellen. Die Schulleitung richtet nach Möglichkeit ein festes Zeitfenster für die Sitzungen des QmbS-Teams und ggf. für die verschiedenen Arbeitsgruppen ein und plant bei Lehrerkonferenzen und anderen Sitzungen ausreichend Zeit ein, damit das QmbS-Team über die Qualitätsarbeit berichten kann. Die Schulleitung vernetzt die vorhandenen schulischen Strukturen mit den neuen Gremien für die Qualitätsentwicklung (z. B. Einrichtung neuer Arbeitsgruppen für ein priorisiertes Handlungsfeld). Die Bereitstellung angemessener Ressourcen für das QmbS-Team und die einzelnen Arbeitsgruppen, die in der Qualitätsarbeit tätig sind, schafft eine Grundlage für die nachhaltige Weiterentwicklung der Schule.

Eine weitere Aufgabe der Schulleitung ist die Schaffung von Verbindlichkeit, damit die geplanten Arbeitsvorhaben realisiert und in der schulischen Praxis wirksam werden können, insbesondere im Unterricht und der kollegialen Zusammenarbeit. Die Schulleitung unterstützt den Einsatz von Rückmeldesystemen und bezieht sich in ihren Entscheidungen auf deren Ergebnisse. Sie nutzt Sitzungen und Zusammenkünfte an der Schule für die Darstellung der Qualitätsinitiativen und ihrer Ergebnisse und sorgt so für die nachhaltige Implementation von Maßnahmen.

QmbS-Schulen haben die Möglichkeit, eine erweiterte Schulleitung einzurichten. Deren Mitglieder unterstützen die ihnen zugeordneten Lehrkräfte u. a. durch geeignete Personalführungsinstrumente (z. B. Unterrichtsbesuche, Mitarbeitergespräche, Zielvereinbarungen). Den Mitgliedern der erweiterten Schulleitung ist dabei bewusst, dass sie die Unterrichtsbesuche und die Mitarbeitergespräche im Rahmen ihrer Leitungsfunktion wahrnehmen, bei der das institutionelle Interesse an der Weiterentwicklung der Lehrkräfte im Fokus steht.

Davon zu unterscheiden sind Rückmeldungen aus dem Individualfeedback, das als Instrument der Selbststeuerung der persönlichen, beruflichen Weiterentwicklung der einzelnen Lehrkraft dient.

Die Mitglieder der erweiterten Schulleitung übernehmen außerdem Aufgaben im schulischen Qualitätsmanagement. Sie achten darauf, dass sie ihre Aktivitäten auf das SQV beziehen und systematisch umsetzen.

Aufgaben der Fachbetreuung, Abteilungsleitung

Die Lehrkräfte an beruflichen Schulen sind in ihren Fachschaften bzw. in ihrer Abteilung beheimatet. Ihre Zusammenarbeit in der jeweiligen Fachschaft bzw. Abteilung wirkt sich stark auf die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Tätigkeiten der Lehrkräfte an der Schule aus.

Die Lehrkräfte können sich auch umgekehrt kreativ und innovativ in die Fachschafts- bzw. Abteilungsarbeit einbringen und ihre Wirksamkeit durch eine verbesserte Zusammenarbeit erhöhen.

Das Engagement der Lehrkräfte in den Fachschaften und Abteilungen hängt auch vom Verhalten der Leitungskräfte, ihrer Initiative und ihrer Fähigkeit ab, die Kolleginnen und Kollegen zu motivieren. Die Fachschafts- und Abteilungsleiterinnen und -leiter nehmen deshalb eine wichtige Rolle in der Qualitätsarbeit der Schule ein. Sie konkretisieren schulische Veränderungsprozesse in ihren Abteilungen bzw. Fachschaften (z. B. Umsetzung schulischer Ziele, Einführung neuer Lehrpläne im Fach, berufsspezifische oder ausbildungsspezifische Neuerungen) und setzen Maßnahmen mithilfe eines professionellen Projektmanagements um. Die Leitungskräfte nehmen Verbesserungsvorschläge der Kolleginnen und Kollegen auf und unterstützen deren Verwirklichung. Die Fachschaften und Abteilungen nutzen interne Evaluationen, um die Wirksamkeit ihrer Arbeit zu überprüfen und nach außen hin darzustellen (z. B. gegenüber den Ausbildern in den Betrieben) und Konsequenzen für die weitere Qualitätsentwicklung daraus abzuleiten.