Wie erfolgt die Dokumentation der Qualitätsarbeit?
Ein Hauptvorwurf an viele Qualitätsmanagementsysteme ist der hohe Dokumentationsaufwand. QmbS legt zwar auch großen Wert darauf, Prozesse und Ergebnisse der Qualitätsarbeit in transparenter, nachvollziehbarer Weise darzustellen.
Die Dokumentation beschränkt sich aber auf zentrale Aspekte, ist wenig formalisiert und lässt den Schulen einen hohen Gestaltungsspielraum. Sie soll klar strukturiert, übersichtlich, optisch ansprechend und auch für Außenstehende schnell und leicht verständlich sein.
Folgende Punkte sind in der Dokumentation der Qualitätsarbeit enthalten, geordnet nach den einzelnen schulischen Zielen:
- Institutionalisierte Arbeitsstrukturen der Schulen (z. B. Organigramm mit Schulleitung, QmbS-Team, Abteilungen, Fachschaften, Arbeits-, Projektgruppen …)
- Schulprofil
- Ergebnisse externer Evaluationen
- SQV mit Zieltableaus
- Handlungspläne zu den in Angriff genommenen Zielen
- Ergebnisse interner Evaluationen
- Dokumentation zum Individualfeedback (z. B. Prozesse, schulspezifische Materialien wie Methodensammlung, Kriteriensammlung, Itempool)
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Veranschaulichung der Prozessschritte, Zuordnung zum pdca-Zyklus, Berufsbildungszentrum für soziale Berufe, Münnerstadt
Umsetzung der QmbS-Bausteine
Wie lassen sich Erfolg und Nachhaltigkeit sichern?
Nachhaltigkeit und Erfolg sind zwei Seiten einer Medaille. Erst durch eine nachhaltige, langfristige Qualitätsentwicklung ist deren Erfolg für die Beteiligten spürbar. Umgekehrt erhöhen erfolgreiche Qualitätsinitiativen die Nachhaltigkeit des Qualitätsmanagementsystems: Wenn der Nutzen für die Schule, die Abteilung, die Fachschaft oder für jeden Einzelnen erkennbar ist, werden die Akteure zur Weiterarbeit motiviert.
Insbesondere die folgenden Faktoren helfen, Nachhaltigkeit zu sichern:
Alle fünf QmbS-Bausteine entfalten über die Jahre ihre Wirkung. Das SQV wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und bildet fortwährend die Ausgangsbasis für die Qualitätsentwicklung. Durch die Prozesssteuerung werden Arbeitsprozesse und -strukturen entwickelt und gesichert. Das Interesse, die Erfolge der eigenen Arbeit durch die verschiedenen Rückmeldesysteme zu prüfen und erkennbar zu machen, fördert die Entwicklung einer Feedback- und Evaluationskultur an der Schule.
Der Selbstvergewisserung über die Umsetzung der QmbS-Bausteine dient ein eigener <link file:8691 download internal link in current>Selbsteinschätzungsbogen.
Die relative Konstanz der Mitglieder des QmbS-Teams sichert das an der eigenen Erfahrung validierte Wissen über Qualitätsmanagement und QmbS. Dennoch müssen immer wieder neue Teammitglieder in das Team integriert werden. Dabei muss Sorge dafür getragen werden, dass sie an dem Erfahrungsschatz der älteren Mitglieder teilhaben können. Die lückenlose Dokumentation der Qualitätsinitiativen und ihrer Ergebnisse helfen, die praktischen Erfahrungen im Sinne eines Wissensmanagements zu bewahren.
Garant für eine systematische Qualitätsentwicklung der Schule ist der Rückhalt durch die Schulleiterin bzw. den Schulleiter. Sie bzw. er unterstützt die Arbeit durch die Gewährung von Ressourcen für die Mitarbeit im QmbS-Team und durch die Bereitstellung von gemeinsamen Zeitfenstern für die Teamsitzungen.
Das QmbS-Team trägt Sorge dafür, dass die Arbeit an den schulischen Zielen nach einer ersten intensiven Bearbeitungsphase nicht abbricht. Dazu müssen die Ziele und die erfolgreichen Maßnahmen immer wieder bewusst gemacht und in Erinnerung gerufen werden, damit auch bisher noch wenig involvierte oder neue Lehrkräfte an der Qualitätsentwicklung partizipieren können.
Die genannten Merkmale zur Gewährleistung einer nachhaltigen Qualitätsentwicklung machen deutlich, dass es eine dauerhafte, anspruchsvolle und fordernde Aufgabe für die schulischen Akteure ist, insbesondere für die Mitglieder des QmbS-Teams, die Nachhaltigkeit auf hohem Niveau sicherzustellen.
Externe Unterstützungsangebote, wie die kontinuierliche Begleitung der schulischen Entwicklungsprozesse durch das QmbS-Beratertandem, zentrale und regionale Fortbildungsangebote, Netzwerke zum Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen für das QmbS-Team helfen die Arbeit des QmbS-Teams dauerhaft zu sichern. Eine zentrale Rolle kommt hier der Schulaufsicht zu, die vielfältige Unterstützung gewährleistet (vgl. Reif, Stautner & Topinka, 2017, S. 175).
Der Erfolg der Qualitätsentwicklung kann durch die Orientierung an folgenden Grundsätzen gefördert werden (vgl. Zöller, 2017, S. 148 und Satzger, 2017, S. 202):
- Eine effiziente und zielgerichtete Umsetzung schulischer Prozesse ist durchgängig erkennbar.
- Ein Mehr an innerorganisatorischer Transparenz und Zufriedenheit ist aufgrund von Evaluationsdaten nachweisbar.
- Eine Kultur der Offenheit, insbesondere für schulische Innovationen, prägt die Schule.
- Das Vertrauen unter den schulischen Akteuren (Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung, Bildungspartner) ist in hohem Maß vorhanden.
- Die Eigenverantwortung und die Selbstverpflichtung schulischer Akteure nehmen zu.
- Positive Ergebnisse bei externen Evaluationen sind festzustellen.
- Die Schule genießt hohes Ansehen bei den Bildungspartnern und in der Öffentlichkeit.
Die Steuerung von Entwicklungsprozessen hat im QmbS-Konzept eine wichtige Funktion. Die Prozesssteuerung umspannt die Schritte und Phasen eines systematischen Qualitätsmanagements, wie sie im Demingkreis in idealtypischer Weise beschrieben sind, und liefert das methodische Instrumentarium für die Nachhaltigkeit der schulischen Entwicklungsvorhaben. Sie richtet den Blick auf zentrale Aspekte des Entwicklungsprozesses und eröffnet Perspektiven, die Fragen, die sich dabei stellen, zielgerichtet anzupacken.