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Schülerinnen- und Schülerfeedback

Schülerinnen- und Schülerfeedback (SF) ist eine sehr unmittelbar wirkende Form des IF, weil die den Unterricht steuernde Lehrperson von den Adressaten des Unterrichts selbst, nämlich den Schülerinnen und Schülern, Rückmeldungen erhält; diese ermöglichen eine bessere Abstimmung der Lehrarrangements auf die spezifische Lerngruppe (vgl. Wondra, 2017). Hier finden Sie den Weg zum Schulentwicklungsportal mit dem Bereich zum Schülerinnen- und Schülerfeedback für alle Schularten:

Wie lässt sich Schülerfeedback einsetzen?

SF ist vielfältig einsetzbar: Der Gegenstand des Feedbacks, d. h. das Thema bzw. der Bereich von Unterricht, zu dem Rückmeldungen eingeholt werden, kann sehr unterschiedlich sein. Zum einen kann der Feedbackgegenstand weiter oder enger gefasst sein:

Das Feedback kann sich entweder auf den Unterricht der betreffenden Lehrperson im Allgemeinen beziehen oder es kann ein bestimmtes Thema bzw. einen bestimmten Aspekt des gehaltenen Unterrichts in den Blick nehmen, z. B. das Thema Hausaufgaben, den Aspekt der Verständlichkeit oder auch ein Klassenprojekt.

Zum anderen können Rückmeldungen zu verschiedenen Zeitpunkten im Unterrichtsfortgang bzw. mit unterschiedlicher Blickrichtung eingeholt werden.

Feedback kann eingeholt werden

In aller Regel holt die Lehrperson SF am Ende eines bestimmten Zeitraums ein. Es beinhaltet dann einen Rückblick und die Reflexion über vergangenen Unterricht. Letztlich werden daraus Konsequenzen für die Zukunft abgeleitet, doch die Grundlage des Feedbacks bilden der vergangene, erlebte Unterricht und dessen subjektive Wahrnehmung vonseiten der Schülerinnen und Schüler. Der Feedbackgegenstand kann hier auf einen oder wenige Aspekte verengt sein oder breit den Unterricht im Allgemeinen umfassen.

Der Zeitraum, auf den sich die Rückmeldungen beziehen sollen, muss den Schülerinnen und Schülern klar sein: beispielsweise eine Unterrichtsstunde, eine Woche, ein Schulhalbjahr oder eine Unterrichtseinheit (z. B. eine thematische Sequenz, ein Klassenprojekt oder eine Lernsituation). Die Verknüpfung mit der Durchnahme eines bestimmten Stoffs oder die Wahl eines überschaubaren Zeitraums erhöht die Erinnerbarkeit von Unterrichtssituationen und damit die Konkretheit und letztlich die Wirksamkeit des Feedbacks.

Nur ein einigermaßen breit angelegtes SF, das am Ende einer Unterrichtseinheit eingeholt wird, wird dem Anspruch eines Entwicklungsinstruments gerecht, das der professionellen Weiterentwicklung einer unterrichtenden Lehrperson dient. Nur ein solches SF kann mit dem Begriff „Individualfeedback“ im Sinne von QmbS bezeichnet werden. Als „Individualfeedback“, wie es mindestens einmal pro Schuljahr durchgeführt werden soll, lassen sich die beiden folgenden Spielarten von SF dagegen nicht bezeichnen; denn diese sind thematisch stark verengt und leisten jeweils nur einen schmalen und damit geringen Beitrag zur Professionalisierung der Feedback nehmenden Lehrkraft. Sie können aber durchaus sinnvoll und wirksam sein und IF im Rahmen einer Feedbackkultur ergänzen, sodass sie hier aufgenommen werden.

Schülerinnen- und Schülerfeedback kann als Diagnoseinstrument auch am Beginn von Unterrichtseinheiten mit Blickrichtung nach vorne eingesetzt werden.[1] Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Ist-Zustand, der im Wesentlichen aus dem zuvor erlebten Unterricht resultiert. Die eingeholten Informationen zeigen der Lehrperson, wo sie ansetzen kann, und helfen ihr, den künftigen Unterricht von vorneherein besser auf die Lerngruppe abzustimmen. Vor allem am Beginn der Vorbereitungsphase auf die Abschlussprüfung ist es wichtig zu wissen, in welchen Bereichen die Schülerinnen und Schüler selbst noch Übungs- bzw. Unterstützungsbedarf sehen und wo sie sich sicher fühlen.[2]


[1] Vgl. beispielsweise Bastian u. a. (2016), die Feedbackmethoden zu Beginn von Lerneinheiten (S. 125 ff.) von solchen am Ende von Lerneinheiten und zur Begleitung von Lernprozessen unterscheiden.

[2] Neben Informationen zum Lernstand als Resultat vergangenen Unterrichts sind auch solche über Vorlieben und Interessen der Klasse aufschlussreich. Das Einholen derartiger Informationen soll hier aber nicht unter dem Begriff „Schülerfeedback“ verstanden werden, da es sich dabei nicht um „Rück“-Meldungen im eigentlichen Sinn handelt.

Nicht zuletzt kann SF als Steuerungsinstrument unterrichtsbegleitend eingeholt werden, indem sich Schülerinnen und Schüler zu einer aktuellen Situation im Lernprozess spontan äußern. So kann die Lehrperson im laufenden Unterricht unmittelbar auf die Rückmeldungen reagieren. Unterrichtsbegleitend werden spezielle Methoden verwendet wie das Ampelprisma.