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Wie wird Schülerinnen- und Schülerfeedback wirksam?

Von den beschriebenen Gelingensfaktoren, die grundsätzlich für IF gelten, sollen hier wichtige Gesichtspunkte für die Form des SF aufgegriffen werden.

Die innere Bereitschaft der Lehrperson zur Veränderung ihres Handelns und das Ernstnehmen der Schülerinnen und Schüler als kompetente FG sind natürlich unerlässliche Grundvoraussetzungen für erfolgreiches SF.[1]

Für die Wirksamkeit von SF zentral ist das Gespräch über die Ergebnisse in der Klasse.[2] Mit den Schülerinnen und Schülern auf der Metaebene die Lehr- und Lernprozesse zu thematisieren und gemeinsam Handlungsalternativen zu entwickeln, ist von entscheidender Bedeutung.

Das Ableiten von Veränderungszielen und deren spätere Überprüfung sind notwendig für die Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität und erhalten die Motivation der Lernenden auch für weitere Feedbacks aufrecht. Damit sich ein SF auf den Unterricht in der Lerngruppe auswirken kann und die Schülerinnen und Schüler mögliche Veränderungen wahrnehmen können, müssen die Rückmeldungen schon während des Schuljahrs und nicht erst am Schuljahresende eingeholt werden.

Das IF sollte sich beziehen auf thematisch und/oder zeitlich eingegrenzte Ausschnitte des Unterrichts, um die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern. Auch muss die Einschätzungskompetenz der Lernenden berücksichtigt werden (z. B. Nachvollziehbarkeit der Noten anstelle von Notengerechtigkeit) und auf eine gut verständliche Formulierung der Feedbackaspekte, insbesondere von Items, geachtet werden.

Wichtig ist, dass die Lernenden ihre eigene Meinung abgeben und nicht die von ihnen vermutete Einschätzung der ganzen Klasse. Eine gute Vorinformation der Klasse, bei der das richtige Verständnis von SF sichergestellt wird, trägt zum Gelingen und zur Wirksamkeit eines Feedbackprozesses bei.[3]


[1] Die Einschätzungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu Aspekten der Unterrichtsqualität ist in der Unterrichtsforschung belegt (s. Helmke, 2012, S. 284 mit Verweis auf Literatur).

[2] Auch Wisniewski & Zierer (2017) stellen einen solchen Zusammenhang her, indem sie „das Geheimnis des Erfolges von Schülerfeedback“ pointiert formulieren: „Es [Schülerfeedback] ist die Eintrittskarte in den Dialog.“ (S. 42)

[3] Bei der Evaluation von QmbS gaben fast alle befragten Lehrkräfte an, dass sie von Schülerinnen und Schülern konstruktives Feedback erhalten (Magister & Schaal, 2017, S. 234).