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Grundlagen klären

Am Beginn eines jeden SQV-Prozesses, sei es bei der Formulierung neuer oder der Aktualisierung bestehender Ziele, müssen zunächst die Grundlagen geklärt werden. Diese Diskussion ist im Hinblick auf die jeweilige aktuelle Situation an der Schule zu führen. Beteiligt ist in der Regel das gesamte Kollegium, bisweilen ein kleinerer Kreis, z. B. bei Zielen von Abteilungen oder Fachschaften.

Leitfragen zur Klärung der Grundlagen

Folgende Leitfragen zur Qualitätsentwicklung insgesamt oder zu einem ausgewählten Handlungsfeld können die Diskussion in der Phase der Klärung anregen:

  • Was charakterisiert unsere Schule (ggf. im ausgewählten Handlungsfeld)?
  • Welchen IST-Stand hat unsere Schule (bzw. unsere Abteilung/Fachschaft)?
  • Welche Rahmenbedingungen sind zu beachten? Welche Rahmenbedingungen schränken die Qualitätsentwicklung ein und welche können diese befördern?
  • Welche Kenntnisse sind im Kollegium vorhanden?
  • Welche Erfahrungen sind gemacht worden?
  • Welche personellen und materiellen Ressourcen stehen uns zur Verfügung?

Downloads

Schulentwicklungs-programm

Leitfaden für die schulische Qualitätsentwicklung

SQV-Prozess

Checkliste zur Vorbereitung eines SQV-Prozesses
(Regierung Oberfranken)

Die Leitfragen beziehen sich auf die Vergangenheit und insbesondere auf die gegenwärtige Situation. Wenn an der Schule bereits ein Schulprofil erarbeitet worden ist, wie es im Leitfaden zum Schulentwicklungsprogramm empfohlen wird, ist dieses eine wichtige Quelle für die Beantwortung der Leitfragen. Denn es enthält die charakteristischen Merkmale der Schule in einer übersichtlichen Darstellung.


Wenn sich der beginnende SQV-Prozess auf ein oder mehrere Handlungsfelder beschränkt, ist es sinnvoll, diese allgemein formulierten Leitfragen zu konkretisieren, wie das folgende Beispiel verdeutlicht:

Beispiel für mögliche Leitfragen zum Handlungsfeld "Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler"

  1. Was verstehen wir in der Schule (ggf. in der Abteilung/Fachschaft) unter individueller Förderung?
  2. Welche Formen der pädagogischen Diagnostik und der individuellen Förderung werden an unserer Schule (in unserer Abteilung/Fachschaft) bereits praktiziert?
  3. Welche praktischen Erfahrungen sind im Bereich „Individuelle Förderung“ im Kollegium (in der Abteilung/Fachschaft) gemacht worden?
  4. Gibt es Lehrkräfte an der Schule, die bereits Kompetenzen im Bereich der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern aufgebaut haben („Expertenwissen“)? Multiplizieren diese Experten ihr Wissen für die anderen Lehrkräfte? Gib es Unterstützungsangebote der Schulaufsicht oder anderer Institutionen, die genutzt werden können?
  5. Welche Rahmenbedingungen unterstützen uns bei der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler und welche schränken uns ein? 

Schulische Entwicklungsarbeit muss immer die spezifische Situation vor Ort berücksichtigen. Dazu setzen sich Schulleitung, Kollegium und Schulforum mit den Charakteristika ihrer Schule auseinander. Dieses Vorgehen schafft aktuelles Basiswissen über die wesentlichen Standortfaktoren, die spezifischen Stärken und Schwächen, Herausforderungen und potenzielle Handlungsfelder einer Schule. Im Kontext des Schulentwicklungsprogramms bezeichnen wir dieses Wissen über die eigene Schule als Schulprofil.“ (S. 11)

Eine Darstellung dieses Basiswissens nach Kategorien (z. B. Rahmenbedingungen, Leistungsdaten, Kollegium, Schülerschaft, Unterricht, inhaltliche Themen, Besonderheiten) erleichtert allen Beteiligten den Überblick (vgl. S. 12).

Empfehlungen zum Vorgehen

Hilfreich für die Beantwortung der Leitfragen sind auch der letzte Bericht der externen Evaluation oder Ergebnisse interner Evaluationen: Insbesondere eine – ohnehin oder zu diesem Zweck durchgeführte – Bestandsaufnahme im entsprechenden Handlungsfeld gibt Aufschluss über den IST-Stand in diesem Bereich. Auch die Analyse vorhandener Daten der Schule trägt dazu bei, grundlegende Informationen für den anstehenden SQV-Prozess zu gewinnen. 

Es ist sinnvoll, dass das QmbS-Team die relevanten Informationen zusammenträgt und den Kolleginnen und Kollegen vorstellt, bevor im Rahmen der Grundlagenklärung die Diskussion zu den Leitfragen einsetzt. Auch sollten die Lehrkräfte im Vorfeld darüber informiert werden, wie der SQV-Prozess abläuft und welche Mitwirkungsmöglichkeiten für sie bestehen.

In die klärende Diskussion können Vertreter verschiedener Teilbereiche der Schule, z. B. einzelner Fachschaften und Abteilungen, zu einem Handlungsfeld auch unterschiedliche Perspektiven bzw. eigene Schwerpunktsetzungen einbringen. Häufig entstehen aus der Diskussion über die Grundlagen schon konkrete Zielvorstellungen, die die Stufe der Zielbestimmung vorbereiten.

Es wird empfohlen, dass das QmbS-Team für die Klärung der Grundlagen genügend Zeit einplant. Geeignete Zeitformate stehen an Pädagogischen (Halb-)Tagen oder in Konferenzen zur Verfügung, damit möglichst alle Beteiligten informiert werden und sich in die Diskussion einbringen können. Darüber hinaus bieten schulinterne Fortbildungen die Möglichkeit, Informationen zu einem Handlungsfeld vorzustellen und zu diskutieren sowie eine erste Zielvorstellung zu entwickeln.