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Welche Methoden sind geeignet?

Während Methoden für das IF im Allgemeinen an anderer Stelle kategorisiert und erläutert werden, sollenhier wichtige Aspekte speziell für die Form des SF fokussiert werden.

Beim SF ist die Vielfalt einsetzbarer Methoden am größten. Allerdings ist die Frage der Methode nachrangig gegenüber dem Feedbackgegenstand, d. h. der inhaltlichen Füllung durch gut überlegte Feedbackaspekte.[1] Für den FN muss die gewählte Methode für den Feedbackprozess in der entsprechenden Lerngruppe stimmig sein.

Wenn die Schüler erst geringe Feedbackerfahrung haben, ist es sinnvoll, eine quantitative Methode zu wählen (v. a. den Fragebogen), bei der bereits engere Kriterien guten Unterrichts formuliert sind;[2] so erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Repertoire an Vorstellungen und Begrifflichkeiten über die Qualität von Unterricht.

Wenn die Lernenden als FG schon auf der Metaebene über Unterricht reflektiert und diskutiert haben, sind qualitative Feedbackmethoden gut einsetzbar: Denn die Antworten auf offene Fragen oder weiter gefasste Aspekte bzw. Themen sind dann gehaltvoller, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits ein differenzierteres Verständnis von Unterrichtsqualität entwickelt haben.

Weil freie Rückmeldungen für den FN aufschlussreicher sind, ist in noch wenig erfahrenen Klassen ein Fragebogen mit Platz für Anmerkungen zu den Items oder Itemgruppen zu empfehlen. Diese Methode ist auch günstig für Lehrkräfte mit geringer SF-Erfahrung: Denn die Anmerkungen der Lernenden enthalten erste Hinweise, wie Einschätzungstendenzen im Gesamtergebnis zu interpretieren sind, und entlasten so das Auswertungsgespräch in der Klasse.

Außerdem eröffnet ein Fragebogen eine natürliche zeitliche Zäsur nach dem Einholen des Feedbacks, in der sich die Lehrperson auf das Auswertungsgespräch gut vorbereiten kann. Bei anderen Methoden, wie der der Zielscheibe , stehen die Ergebnisse unmittelbar nach dem Einholen des IF allen Beteiligten vor Augen und fordern zu einer nahtlos anschließenden Besprechung heraus, von der im SF ungeübten Lehrkräften abgeraten wird.


[1] Der Begriff „Methode“ wird für die Art und Weise der Feedback-Erhebung (z. B. Fragebogen) verwendet, während die inhaltlich gefüllte, konkret realisierte Methode als „Instrument“ bezeichnet wird.

[2] Zu Kriterien guten Unterrichts: siehe z. B. EMU (Evidenzbasierte Methoden der Unterrichtsdiagnostik und -entwicklung), den Anhang zu Helmke (2017), das bayerische Qualitätstableau und die Zusammenstellung entsprechender Materialien in diesem Portal.