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Was leistet interne Evaluation?

Je nach Zielsetzung kann die interne Evaluation z. B. Ist-Soll-Diskrepanzen aufdecken sowie Leistungsstand, Stärken und Entwicklungsfelder einer Schule oder einzelner Organisationseinheiten bewusst machen.[1] Der nachhaltige Erfolg der schulischen Qualitätsarbeit hängt von einer realistischen Formulierung von Qualitätszielen nach einer vorangegangenen internen oder externen Evaluation ab.

Aus diesen Zielen leiten sich Verbesserungsmaßnahmen bzw. Aktionen ab, deren Wirksamkeit wiederum in einem späteren Evaluationszyklus überprüft wird. Für die professionelle Qualitätsentwicklung einer Schule ist es daher entscheidend, dass Resultate immer wieder überprüft, dokumentiert, interpretiert und transparent gemacht werden.

Interne Evaluationen ermöglichen

  • die Qualitätsanalyse von Arbeitsprozessen und -ergebnissen anhand von „belastbaren“ Daten,
  • die Prüfung, ob bzw. inwieweit die Ziele der Schule erreicht werden,
  • das Überprüfen der Effektivität von Einzelmaßnahmen und Projekten,
  • die Steuerung von kontinuierlichen Entwicklungsprozessen vor dem Hintergrund der schulspezifischen Rahmenbedingungen,
  • die ständige Revision der gesetzten Ziele für eine schrittweise Weiterentwicklung der Schule,
  • die Rechenschaftslegung durch die regelmäßige Selbstbewertung von Prozessen und Ergebnissen der schulischen Arbeit,
  • das Bewusstwerden des Leistungsstands und der Entwicklungsmöglichkeit der eigenen Schule für alle Beteiligten.

Die Interpretation der Daten im Kollegium und die gemeinsame Reflexion und Bewertung der eigenen Arbeit erhöhen die Motivation des Kollegiums, nicht nur für den eigenen Unterricht, sondern auch für die Qualität ihrer Schule als Ganzes Verantwortung zu übernehmen,[2] und steigern die Professionalität der Lehrkräfte.


[1] Landwehr (2011) unterscheidet „vier Hauptfunktionen“ oder Zwecke der Evaluation: Wissensgewinnung, Entwicklungsanstoß, Rechenschaftslegung, Normdurchsetzung (S. 35 ff.). Balzer & Beywl (2018) stellen dieser Einteilung von Evaluationszwecken nach Verwendungsabsichten eine Klassifikation nach den Funktionen gegenüber, die eine Evaluation in einem Entwicklungsprozess einnimmt: proaktiv, klärend, interaktiv, dokumentierend und wirkungsfeststellend (S. 59 ff.).

[2] Die psychologischen, voluntativen und motivationalen Voraussetzungen für mehr Eigenständigkeit und Eigenverantwortung auf Seiten der Akteure werden ausführlich diskutiert in: Aktionsrat Bildung (2010). Bildungsökonomie: Zwischen Regulierung und Eigenverantwortung. Jahresgutachten 2010. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften; vgl. dazu auch: Motor der Qualitätsarbeit.