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Schulentwicklung in Bayern » Individualfeedback » Schülerfeedback in der zweiten Phase der Lehrerausbildung » Beratung durch eine Lehrkraft der Wahl, Unterstützung durch die Schulleitung

Beratung und Unterstützung durch eine Lehrkraft der Wahl

Den Referendarinnen und Referndaren und den Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern wird empfohlen, sich nach der Auswertung der Ergebnisse des Schülerfeedbacks und der Ableitung von Konsequenzen für ihr zukünftiges Handeln von kompetenten Lehrkräften beraten zu lassen.

Bei dem Beratungsgespräch geht es nicht um eine Rechenschaftslegung oder um die Besprechung der Feedbackergebnisse; der Feedbacknehmer ist jederzeit Herr über seine Daten. Das Gespräch soll vielmehr dazu dienen, die Erfahrungen mit dem Feedback aufzuarbeiten und sich auf das Auswertungsgespräch mit der Klasse vorzubereiten.

  • War das Vorgehen, waren die Methoden angemessen und zielführend?
  • Wie hat die Klasse auf das Vorhaben reagiert?
  • Was bedeuten die Ergebnisse für mich als Lehrkraft?
  • Ist es mir gelungen, aus den Ergebnissen Konsequenzen für mein zukünftiges Handel abzuleiten?
  • Wie stelle ich mir das Auswertungsgespräch mit der Klasse vor? Auf welche Aspekte will ich eingehen?
  • Lässt sich antizipieren, wie die Klasse reagieren wird? Womit muss ich in dieser Klasse rechnen?

Wahrscheinlich werden Referendarinnen und Referndare bzw. die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter und die beratenden Lehrkräfte nach dem Auswertungsgespräch mit der Klasse auch daran interessiert sein, über den Verlauf und die Ergebnisse zu berichten bzw. zu erfahren. Sie werden den Feedbackprozess reflektieren und mögliche alternative Vorgehensweisen besprechen, um sich so auf künftige Feedbacks vorzubereiten.

Die Referendarinnen und Referndare und die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter wenden sich an Lehrkräfte, die über hinreichende Beratungskompetenzen verfügen und von einer positiven Grundhaltung zum Schülerfeedback getragen sind. Nur so lässt sich die Beratung als Lerngelegenheit gewinnbringend nutzen.

Zum Kreis von Personen, die für diese Besprechung zur Verfügung stehen können, zählen z. B. je nach Schulart eine (Fach-)Seminarlehrkraft, die Seminarlehrkraft in Pädagogik oder Psychologie, die Schulpsychologin oder der Schulpsychologe, die Beratungslehrkraft, die Fachbetreuung bzw. -leitung, die Betreuungslehrkraft oder eine andere erfahrene Lehrkraft. Nicht gedacht ist an Referendariatskolleginnen und -kollegen in der Ausbildung.

Wichtig ist zunächst, dass ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Feedbacknehmer und Lehrkraft der Wahl besteht. Es kommt durchaus vor, dass die Fremdwahrnehmung von der Eigenwahrnehmung abweicht, daher sollte man den Gesprächspartner fachlich schätzen und ihm vertrauen können.

Die für die Ausbildung Verantwortlichen haben dabei die Aufgabe, auf die spezifischen Kompetenzen der unterschiedlichen Gruppen von Lehrkräften hinzuweisen und ggf. bei der Wahl beratend zur Seite zu stehen.

Welche Kompetenzen sollte man von der beratenden Lehrkaft erwarten?

Unterstützung durch die Schulleitung

Eine offene Einstellung und Haltung der Schulleitung dem Feedback gegenüber ist für die Referendare/Lehramtsanwärter eine wichtige Voraussetzung für eigene Erfahrungen mit dem Schülerfeedback. Ist ihr an einer feedback-freundlichen Kultur gelegen, werden an der Schule verschiedene Anreize vorhanden sein, Feedback zu geben oder sich Feedback zu holen (bsp. Führungskräftefeedback, kollegiale Hospitation, gegenseitiges Lehrerfeedback in Form von Mini-Schilfs). In einem solchen Fall wird es für eine junge Lehrkraft einfach sein, die bereits vorhandenen Strukturen zu nutzen und in die schulische Feedbackkultur hineinzufinden.