Informationen zu Impulsen zu verschiedenen Schulentwicklungsthemen erhalten Sie unter:
- Aktuelle Ergebnisse der Studie zur Schulleitungswerkstatt “Schule leiten” - Analyse und Bewertung im Rahmen eines Forschungsprojekts der Universität Potsdam: André Meyer & Dirk Richter: Longitudinal effects of a professional development program on principals’ leadership practices: results of a baseline latent change score model (PDF)
- ISB-Info, ein digitales Magazin zum Thema: „Fokus Schulentwicklung: partizipativ – lebendig – innovativ“ (Dez., 2023).
- Nutzung von KI im Unterricht: Orientierungsrahmen zu „Künstlicher Intelligenz in der Schule“
- Aktuelle Fortbildungen zum Themenbereich Schulentwicklung finden Sie unter FIBS.
- Zum Thema „Qualitätssicherung im bayerischen Schulwesen“ und „Evaluation und Bildungsmonitoring“ informiert die Qualitätsagentur am Bayerischen Landesamt für Schule.
- Allgemeine Informationen zur Schulentwicklung Bayern stehen Ihnen über die Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Verfügung.
- Aktuelle Informationen zum Thema „Private Handynutzung - Art. 56 Abs. 5 BayEUG“ (12. Juli 22: BayEUG-Änderungen); Materialien zur Unterstützung der Ausarbeitung einer schuleigenen Handyregelung
- Digitale Schule der Zukunft: Materialen für die Innovationsteams Digitale Bildung finden sie hier.
Schulentwicklungstag der Realschulen in Oberbayern-Ost
Regionale Schulentwicklungstreffen vernetzen oberbayerische Realschulen
Nach dem zentralen und viel beachteten Schulentwicklungstag im Mai 2023 im Rosenheimer Kultur- und Kongresszentrum wurden nun weitere Veranstaltungen für Realschulen organisiert. Im April und Mai 2024 fanden an sechs Standorten in Oberbayern-Ost regionale Schulentwicklungstreffen statt, bei denen sich jeweils Schulleitungen, Schulentwicklerinnen und Schulentwickler aus sieben bis acht staatlichen und privaten Realschulen trafen. Die staatlichen Realschulen in Vaterstetten, Oberding, Freilassing, Gmund, Trostberg und Bad Aibling begrüßten dabei mit großer Gastfreundschaft und hervorragendem Service die Kolleginnen und Kollegen aus benachbarten Realschulen. Vielen herzlichen Dank nochmals an die Gastgeberschulen für ihre Unterstützung.
An jedem Standort konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktuellste und fundierte Informationen zu ausgewählten Themen hören. Als Expertinnen und Experten waren mit folgenden Themen im Einsatz:
• Matthias Ott (Regionalgutachter für Oberbayern des AK #lesen.bayern): „Leseförderung als schulische Querschnittsaufgabe mit Beispielen aus dem Gymnasium Kirchseeon“
• Dr. Monika Müller (ISB - Abteilung Gymnasium) und Anna Wenzl (ISB - Grundsatzabteilung): „Antisemitismusprävention und demokratische Schulentwicklung“
• Prof. Wolfgang Lenhard (Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg): „Digitales Lesen“
• Erika Ohland (Projektleitung KOMPASS): „Charakterstärken und stärkenorientiertes Feedback“
Ein Schwerpunkt der Vortragenden war neben der Präsentation neuester Informationen immer ein praxisorientierter Blick in die Schule und die schulischen Umsetzungsmöglichkeiten der vorgestellten Themen. Nochmals vielen lieben Dank an die zum Teil sehr weit gereisten Expertinnen und Experten für ihre interessanten und anschaulichen Darstellungen.
Anschließend wurden in Form eines Barcamps an jedem Standort drei konkrete Themen bzw. Ideen von beteiligten Realschulen vorgestellt. Die Ideen- bzw. Sessiongeber zeigten dabei kurz, wie das Thema an der Schule umgesetzt wird und worauf es bei der Planung und Durchführung eines solchen Vorhabens ankommt. Anschließend sprachen und diskutierten die Teilnehmenden darüber. Zur Nachbesprechung wurden die wichtigsten Punkte per Etherpad digital festgehalten und anschließend präsentiert. Folgende Sessions wurden dabei unter anderem angeboten:
• Individualisierte Förderung von Schülerinnen und Schülern
• Schülersprechtag mit Evaluation
• Berufswahlorientierung
• Einbeziehen von Schülerinnen in den Schulentwicklungsprozess
• Learning Space der 10. Klassen – ein digitales Lern- und Raumkonzept
• Interne Evaluation und Kommunikation
• Alternative Formen der Leistungsmessung
• Stille Pause mit Streitschlichtern
Vielen lieben Dank an die motivierten und sehr gut vorbereiteten Referentinnen und Referenten für ihre anschaulichen und konstruktiven Vorträge sowie die wertvollen Einblicke in ihren Schulalltag.
Im Nachgang der Veranstaltung können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem begleitenden Mebis-Kurs alle wichtigen Inhalte der sechs Veranstaltungen nachlesen und die Kontakte zu benachbarten Realschulen weiter ausbauen, um den eigenen Schulen weitere wertvolle Impulse für die Schulentwicklung geben zu können.
Text: Florian Huber
Fotorechte: Ursula Zitzelsberger, Florian Huber
Schulentwicklungstag der Realschulen Oberbayern-Ost 2023
Egal ob Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Integration – Unsere Gesellschaft verändert sich ständig und damit auch die Anforderungen, die an Schülerinnen und Schüler gerichtet werden. Demzufolge ist es wichtig, Schulen stets weiterzuentwickeln. Dass die Realschulen in Oberbayern-Ost diesem Ruf nachkommen, wurde im Rahmen des Schulentwicklungstags „Schultransformation konkret – Realschule im Wandel“ am 03.05.2023 in Rosenheim deutlich.
Rund 130 Vertreterinnen und Vertreter von Realschulen in Oberbayern-Ost kamen im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim zusammen, um von inspirierenden Vorträgen namhafter Schulentwicklerinnen und Schulentwickler wie Professor Dr. Uta Hauck-Thum (LMU München), Anna Wenzl (ISB) und Tom Mittelbach (Agilist und Lehrer an einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg) zu profitieren. So erläuterte Letzterer, dass es wichtig sei, die Schülerschaft auf Berufe vorzubereiten, die man heute noch gar nicht kenne. Die Schlüssel zum Erfolg lägen laut Mittelbach bei Kompetenzorientierung und agilem Lernen. Agile Methoden und Projektarbeit machen die Lernenden nämlich zukunftsfähig und somit fit für die Anforderungen der Ausbildung, der Arbeitsstelle oder kurz: der Zukunft. In einer mitreißenden und motivierenden Keynote präsentierte Mittelbach seine Methode „Scrum in die Schule!“ und forderte zum Ausprobieren dieser auf. Anna Wenzl, Schulentwicklerin und am ISB im Grundsatzreferat zuständig für Schulentwicklung, erläuterte, dass Schulentwicklung das Kerngeschäft der Lehrerschaft sei, weil dadurch die Qualität des Unterrichts gesichert, organisatorische Abläufe verbessert und das Schulklima optimiert würden. Sie zeigte auf, wie das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung Schulen bei deren Weiterentwicklung unterstützt. Prof. Dr. phil. Uta Hauck-Thum beschrieb Schulentwicklung als co-kreativen Transformationsprozess, bei dem eine zeitgemäße Prüfungskultur, einer aktiven Teilhabe an der digitalen Welt und außerschulische Lernorte eine wichtige Rolle spielten. Ein besonderes Potenzial biete kooperatives und kollaboratives Lernen.
Neben diesen Inputs stand die Vernetzung der Realschulen untereinander und das Profitieren voneinander im Vordergrund: Dazu gab es eine Marktstandmesse im Rahmen derer 25 Schulen ihre erprobten Projekte, Ideen und Methoden zum Thema Schulentwicklung präsentierten und Interessierten mit Rat und Tat zur Seite standen. So konnte man sich beispielsweise konkret darüber informieren, wie die Projektpräsentation der 9. Jahrgangsstufen gewinnbringend gestaltet werden kann, wie man aus der eigenen Schule eine Fairtrade-Schule machen kann, wie das Akquirieren für das Erasmus+ Projekt von statten geht, wie man die berufliche Orientierung unterstützt und wie agiles Arbeiten in der Schulleitung mithilfe der Kanban-Methode funktioniert.
„Schulentwicklung ist nichts anderes als Netzwerkbildung“, so der Ministerialbeauftragte der Realschulen in Oberbayern Ost, Markus Hösl-Liebig. Ansätze der Schulentwicklung gebe es bereits an jeder Realschule. Wenn nun dieser Keim die Möglichkeit habe, sich zu entwickeln und durch den Blick über den Tellerrand neue Impulse gesetzt werden, kann sich die Schule weiter transformieren und den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.
Ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel wurde am 03. Mai durch die Veranstaltung „Schultransformation konkret – Realschule im Wandel“ in Rosenheim gemacht.
Ein Artikel von: Julia Hobmaier und Florian Huber (MB-Dienststelle für Realschulen, Oberbayern-Ost)
Berichterstattung:
Reportage des rfo-Regional Fernsehen Oberbayern: https://www.rfo.de/mediathek/143685/
Beitrag im Rahmen der Sendung TV Bayern Live: Realschule | TV BAYERN LIVE
Roadmap der Schulentwicklungsvernissage, entwickelt von Schulentwicklungsmoderator Sascha Rogowsky
Florian Huber, Mitarbeiter an der MB-Dienststelle Realschulen Oberbayern-Ost; Organisator des Schulentwicklungstages
Impulsvortrag von Prof. Dr. Uta Hauck-Thum (LMU)
Schulentwicklung als UNESCO-Schule: Städtische Realschule für Mädchen Rosenheim
Schulentwicklung mit dem Fokus auf „Professionell handeln“: Dientzenhofer-Realschule Brannenburg
Gemeinsam achtsam! Werteorientierte Schulentwicklung an der Isar-Loisach-Realschule
Umwelterziehung im Kontext von BNE, ein Schulentwicklungsfokus an der Abenstal Realschule Au
Impulsvortag von Anna Wenzl (Referentin für Schulentwicklung am ISB)
Impulsvortrag von Tom Mittelbach, Agilist und Lehrer an einer Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg
Fortbildungstagung der Schulentwicklungsberatung und Schulentwicklungskoordination (2023)
Vom 8. bis 10. März fand die jährliche Fachtagung der Schulentwicklungsberaterinnen/-berater und Schulentwicklungskoordinatorinnen/-koordinatoren sowie Fachmitarbeitenden für Schulentwicklung an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen statt.
Den digitalen Auftakt gestaltete Dirk von Gehlen, SZ-Journalist, Autor sowie Director Think Tank am SZ-Institut, mit seinem Impulsvortag „Die perfekte Schulentwicklung – Motivation für eine erfolgreiche Arbeit bei schlechten Bedingungen“.
Gedankenimpulse aus dem Vortrag:
„Es geht um die Haltung, mit der wir auf Dinge schauen.“
„Nicht auf das Fehlerhafte schauen, sondern das Fehlerhafte überbrücken und dahinter schauen.“
„Vujà-dé - die Fähigkeit, Neues im Bekannten zu entdecken, gelingt, wenn man auf das schaut, was man schon erreicht hat.“
„Der sicherste Weg, um Projekte scheitern zu lassen, ist: Perfekte Bedingungen zu erwarten, d.h. auch: Es absolut richtig machen zu wollen.“
Unter dem Tagungsmotto „Partizipation stärken – Schulentwicklung gestalten“ informierten sich die ca. 60 Tagungsgäste am Donnerstag über die konkrete Arbeit im Kontext der Unterstützungssysteme zur Schulentwicklung in Bayern. Frau Ministerialrätin Juliane Stubenrauch-Böhme bedankte sich bei allen Anwesenden für Ihre Kooperation sowie Unterstützung der Schulen in vielen Bereichen der Schulentwicklungsarbeit, denn erfolgreiche Schulentwicklung sei keine punktuelle Arbeit, sondern müsse gemeinsam, koordiniert und nachhaltig an Schulen verankert werden.
Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der Praxis: Frau Dr. Eva Lang (Regierungsschulrätin) gab Einblicke in ihre Arbeit als Schulentwicklungskoordinatorin. Strukturen schaffen und zusammenführen, neue Kooperationen wagen – Frau Dr. Lang betonte die Bedeutung des vernetzten Zusammenarbeitens der verschiedenen Schulentwicklungsunterstützungssysteme gerade in herausfordernden Zeiten. Dass Schulen aktuell viele Schulentwicklungsfelder bearbeiten, bestätigte der Vortrag von Herrn Johannes Florian und Herrn David Frauenrath, Schulentwicklungsmoderatoren für Gymnasien Oberbayern-West, die einen Einblick in ihre Einsatzbereiche gaben. Innovationsteam, Begleitung während und nach der externen wie internen Evaluation, Leitbildentwicklung, Prozessbegleitung des Pilotversuchs „Digitale Schulen der Zukunft“, Unterstützung bei Zielvereinbarungen im Kontext des Schulentwicklungsprogramms etc. – die Moderatoren sehen ihre Aufgabe darin, Schulen dabei zu unterstützen, eigenverantwortlich Schulentwicklungsprozesse zu meistern.
Wie kann Schulentwicklung in herausfordernden Zeiten gestaltet werden? Diese Fragestellung, die am Mittwoch bereits aus einer gesellschaftskulturellen Perspektive beleuchtet wurde, griff Frau Prof. Dr. Ulrike Lichtinger, Vizerektorin für Bildungsforschung und Entwicklung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, auf und gab Antworten aus der Perspektive der Positiven Schulentwicklung:
„Wenn wir das Wohlbefinden erhöhen, dann haben wir auch die Chance, dass Leistung besser wird".
„Das Wichtige bei der Schulentwicklung ist das Wohlbefinden, denn positive Emotionen stecken an!"
„Beim Positiven geht es um Haltungen und Kulturen des Wohlbefindens, die wir etablieren!“
„Positive Schulentwicklung mit Flourishing verfolgt das Ziel Interventionen zu entwickeln, einzusetzen und zu evaluieren, die der Förderung einer positiven, stärkenorientierten Schule dienen und den Menschen im System aufblühen lassen.“
Am Freitag lag der Fokus auf Anregungen, wie Schulentwicklungsarbeit spielerisch gedacht werden kann. Alexandra Bär, Lehrerin und Mitarbeiterin am Landesinstitut für Schule und Medien in Brandenburg, und Thomas Ahnfeld, pädagogischer Referent bei der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland, entwickelten gemeinsam mit Mitarbeitern der Robert Bosch Stiftung und des Klett Kallmeyer Verlags sowie Prof. Dr. Michael Schratz, dem Sprecher der Jury des Deutschen Schulpreises, das Planspiels „Gute Schule“. Nach einer Einführung in die Konzeption des Spiels, durften die Tagungsteilnehmenden selbst Erfahrungen sammeln. Wie viel Zeit geben wir einem Thema? Wie viel Geld investieren wir in welchen Bereich? Was ist am Ende für uns eine gelungene Schulentwicklung? Wo liegt unser Fokus im Team? ... Mit dem Planspiel können verschiedene Ziele verfolgt werden, beispielsweise eine Perspektivenübernahme aller an Schulentwicklungsprozessen beteiligten Personen, eine Reflexion der eigenen und kollegialen Kommunikation oder eine Visionsbildung von guten Schulen der Zukunft. Ebenso kann das Spiel aber auch der Bestandsaufnahme dienen. So hatten die Anwesenden u. a. die Fragestellung mitbekommen: „Welche Maßnahmen von Schulentwicklung zahlen auf das Bayerische Qualitätstableau ein?“
Insgesamt gaben die Spielrunden Anlass zu regen Diskussionen und Inspirationen für die Praxisarbeit in den einzelnen Regionalteams. Dort stehen nun die Planungen für die regionalen Schulentwicklungstage 2023 an, über die es im Portal ab Juli 2023 nähere Informationen geben wird.