Wie kann die Schulleitung kollegiale Hospitation unterstützen?
Kollegiales Feedback kann zum Selbstläufer werden, wenn die Lehrkräfte aufgrund ihrer bereichernden Erfahrungen den Aufwand im richtigen Verhältnis zum Nutzen sehen (vgl. Ludwig & Kempfert, 2015, S. 170).
Dass kollegiale Hospitationen an einer Schule kompetent, gewinnbringend und damit zahlreich durchgeführt werden, kann durch folgende Möglichkeiten auf der Ebene der Prozesssteuerung vonseiten der Schulleitung gefördert werden:
- Überzeugungsarbeit, insbesondere Ermutigung zur Öffnung des Unterrichts für einen kollegialen Besuch
- Aufbau der entsprechenden Kompetenzen, insbesondere auf kommunikativer Ebene: schulinterne Fortbildung(en) zur Sensibilisierung für verschiedene Bedeutungsebenen von Aussagen mit dem Ziel, achtsam zu formulieren und störende Aussagen des Gegenübers anzusprechen[1]
Downloads
zur Einführung kollegialer Hospitation an der Schule
(Regierung Oberfranken)
- schulinterne Materialien, im Idealfall eine Zusammenstellung von möglichen Beobachtungsaspekten zu verschiedenen Unterrichtskriterien[2]
- Anregung und Ermöglichung von Austausch und Zusammenarbeit, insbesondere Entgegenkommen in stundenplantechnischer Hinsicht bei Unterrichtsbesuchen
- Herstellen von Verbindlichkeit sowie Würdigung von Engagement, z. B. durch Anrechnung von Hospitationen auf die Fortbildungsverpflichtung der Lehrkräfte
- Vorbildverhalten von Führungspersonen, insbesondere von Fachleitern bzw. Fachbetreuern
[1] Die Wichtigkeit einer solchen Schulung betonen Ludwig & Kempfert (2015, S. 169 f. und 178).
[2] Vgl. z. B. die englischsprachige Erstellung von Indikatoren zu zehn Unterrichtskriterien im Rahmen eines Projekts an einer Schule bei Ludwig & Kempfert (2015, S. 181 f).