Welche Funktion übernimmt das SQV im QmbS- Prozess?
Ausgangsbasis und Orientierungspunkt für die Qualitätsentwicklung
Das SQV ist Ausgangsbasis sowie Anstoß für die Qualitätsentwicklung. Denn auf der Basis der Ziele im SQV werden zielführende Maßnahmen geplant. Für die Qualitätsarbeit an einer Schule ist von entscheidender Bedeutung, dass klare Zielsetzungen bestehen, die ein zu erreichendes Qualitätsniveau antizipieren.
Ziele sind „in der Zukunft liegende, erwünschte Zustände, die durch bestimmte Programme oder Maßnahmen erreicht werden sollen“, sie sind „einfache bis hochkomplexe gedankliche Vorwegnahmen künftiger Situationen“ (Balzer & Beywl, 2018, S. 259).
Wenn Maßnahmen geplant werden und ihre Umsetzung beabsichtigt wird, sollten für alle Beteiligten das jeweilige Ziel und damit der Sinn der Maßnahmen deutlich erkennbar sein, um sie für deren Umsetzung zu motivieren. Eine sinnstiftende Kommunikation vonseiten der Schulleitung und des QmbS-Teams spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Das SQV ist nicht nur sinngebender und motivierender Ausgangspunkt für die Qualitätsentwicklung, es ist auch der wichtigste Orientierungspunkt der Qualitätssicherung (Phase „check“ des pdca-Kreislaufs). So wie ein Riesenrad die Mitfahrenden auf eine Position mit guter Aussicht hebt, so kann man vom "Aussichtspunkt" des SQV aus Orientierung schaffen und Qualitätsprozesse anstoßen.
Wenn eine Schule zu den Zielen im SQV Indikatoren für die Zielerreichung festgelegt hat – und dies ist zumindest für alle in Bearbeitung befindlichen und bereits bearbeiteten Ziele der Fall –, kann sie nach der Durchführung von Maßnahmen die Zielerreichung anhand der vorher festgelegten Standards überprüfen. Die Schule hat mit dem SQV also schon zu Beginn der Arbeit an Zielen eine geeignete Orientierung, welches Qualitätsniveau sie anstrebt. So können passgenaue Instrumente zur Qualitätssicherung entwickelt und valide Aussagen über die zurückliegende Qualitätsarbeit getroffen werden.
Eine wichtige Grundlage für weiterführende Qualitätsentscheidungen in der Phase „act“ des pdca-Kreislaufs liefert die Auswertung der Daten aus den eingesetzten Rückmeldesystemen. So wird eine QmbS-Schule dem Anspruch gerecht, ihre Entscheidungen evidenzbasiert zu begründen. Deshalb orientiert sich insbesondere die interne Evaluation an den selbstgesteckten SQV-Zielen mit den dazugehörigen Indikatoren. So hat eine QmbS-Schule Gewissheit darüber, ob ein Ziel erreicht ist und die Bearbeitung aufgrund der erfolgreich durchgeführten Maßnahmen abgeschlossen werden kann, oder ob das Ziel mit neuen Maßnahmen weiter bearbeitet oder inhaltlich verändert werden soll.