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Schriftliche Methoden vs. nichtschriftliche Methoden

Schriftliche Methoden

Die Rückmeldungen werden in schriftlicher Form gegeben.

Vorteile für den FN:

  • Der FN kann die dokumentierten Ergebnisse in Ruhe sichten, ggf. ordnen und darüber reflektieren.
  • Zwischen dem Einholen des Feedbacks und dem Auswertungsgespräch liegt i. d. R. eine natürliche Zäsur, sodass sich der FN – ggf. unter Einbeziehung eines Dritten – auf dieses Gespräch vorbereiten kann. Dieser Zeitraum ist vor allem für FN wertvoll, die bislang noch keine oder nur geringe Feedbackerfahrung haben.
  • Das Feedback könnte wegen der beiden folgenden Vorteile für den FG offener bzw. ehrlicher ausfallen.

Vorteile für den FG:

  • Dem FG fallen kritische Rückmeldungen gegenüber dem FN in schriftlicher Form leichter, zumal sich in getippter Form weitgehend Anonymität herstellen lässt; auch bei handschriftlichen Äußerungen sollte eine Zuordnung zum FG vermieden werden.
  • In einer Gruppe mehrerer FG können einzelnen Personen sowohl kritische als auch positive Äußerungen leichter fallen, wenn sie nicht von allen Gruppenmitgliedern gehört bzw. beobachtet werden.

Nichtschriftliche, d. h. mündliche und/oder nonverbale Methoden

Die Rückmeldungen werden dem FN mündlich mitgeteilt und/oder nonverbal angezeigt durch körperlichen Ausdruck (z. B. Positionierung im Raum, Daumenhaltung). Dabei werden sie vom FG nicht fixiert (wie z. B. bei der Zielscheibe). Dennoch empfiehlt sich eine schriftliche Fragestellung bzw. Angabe der Feedback-Aspekte.

  • Voraussetzung ist eine vertrauensvolle, tragfähige Beziehung zwischen FN und FG.
  • Auch innerhalb einer FG-Gruppe ist ein gutes Verhältnis zwischen den Gruppenmitgliedern hilfreich.
  • Wortführer können andere Mitglieder der FG-Gruppe beeinflussen, und zurückhaltende Gruppenmitglieder bringen sich möglicherweise wenig ein.
  • Die fehlende Dokumentation der Ergebnisse erschwert eine spätere Reflexion des FN.[1]

 

Vorteile für den FN:

  • Der Vorbereitungsaufwand für den FN ist geringer oder entfällt ganz, sodass sich solche Methoden auch gut spontan einsetzen lassen.
  • Eine mitunter zeitaufwendige Sichtung der Ergebnisse ist im Unterschied zu schriftlichen Rückmeldungen nicht notwendig, sondern das Resultat ist unmittelbar nach dem Einholen präsent.

 

Hinweis für den FN:

Das Auswertungsgespräch schließt sich in aller Regel direkt an die Erhebung des Feedbacks an.[2] So entfällt eine Vorbereitungszeit des FN, der spontan auf die Rückmeldungen reagieren muss. Deshalb kommt dem FN bei solchen Methoden Erfahrung im Umgang mit Feedbackergebnissen sehr zugute.


[1] In Abwandlung einer solchen Methode können die Rückmeldungen zu diesem Zweck vom FN mitgeschrieben werden.

[2] Eine Ausnahme bildet die Methode der Resonanzgruppe.