
Seit dem Schuljahr 2018/19 geht Bayern neue Wege bei der Werteerziehung. Die Schülerinnen und Schüler werden stärker als zuvor direkt in die Wertearbeit an den bayerischen Schulen einbezogen.
In allen Regierungsbezirken können sich im Rahmen der Initiative Werte machen Schule Wertebotschafterinnen und Wertebotschaftern ausbilden lassen, die an ihren Schulen die wertebildenden Maßnahmen aktiv mitgestalten. Informationen zum Auswahlverfahren und den aktuellen Ausbildungsrunden finden Sie auf der Informationsseite des StMUK (hier) oder auf dem Themenportal des ISB (Wertebildung.Bayern.de)
Jede Lehrkraft, die sich an ihrer Schule besonders für Wertethemen engagiert, Projekte hierzu gestaltet, AGs unterstützt oder insgesamt dabei mithilft, eine werteorientierte Schulentwicklung, die im Alltag gelebt wird, zu etablieren, ist im Kreis der Wertemultiplikatorinnen und Wertemultiplikatoren herzlich willkommen.
Kurz gesagt: Wertemultis unterstützen die Wertebildung im Unterricht und darüber hinaus an ihrer Schule durch Initiativen oder Projekte, auch in Kooperation mit anderen Schulen.
Das Netzwerk der Wertemultis ist für ein überregionales Austauschforum, in dem Lehrkräfte und SozialpädagogInnen zusammenkommen, die sich ehrenamtlich für die Wertebildung an Schulen engagieren. Jeder Regierungsbezirk hat dabei ein eigenes Regionalteam, das unterschiedliche Angebote plant, wie z. B. eigene regionale Wertetage oder Fortbildungsangebote im Kontext der Regionalen Schulentwicklungstage.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.wertebildung.bayern.de
Mit dem Schulversuch „Werte.BS“ setzen die beteiligten Berufsschulen einen Akzent auf die Wertebildung und Demokratieerziehung an ihren Schulen.
Nähere Informationen finden Sie unter: https://www.bildungspakt-bayern.de/projekte_werte-bs/
Das Themenportal „Wertebildung.bayern.de“ informiert Lehrkräfte rund um das Thema „Werte“. Neben Hintergrundwissen zu Begriffsdefinitionen, Werteerziehung im LehrplanPLUS oder Ansätzen einer wertebasierten Schulentwicklung, stehen über das Portal vor allem zahlreiche Best Practice Beispiele zur Verfügung.
Ebenso gibt es aktualisiert Fortbildungshinweise für Lehrkräfte sowie Informationen rund um die Tätigkeit der Wertemultiplikatorinnen und Wertemultiplikatoren.
Links:
Themenportal Wertebildung.bayern.de
Informationen zur Wertearbeit auf der Homepage des StMUK
„Wir stellen die Wahrnehmungen und Werte von Menschen in den Mittelpunkt“ – diesen Leitsatz stellt Dr. Klaus Wild (FAU Nürnberg-Erlangen) der Erklärung seines Ansatzes der Wahrnehmungs- und wertorientierten Schulentwicklung, kurz WWSE®, voraus.
WWSE® ist ein Dienstleistungspaket für Schulen und andere Bildungseinrichtungen, das schwerpunktmäßig bei der internen Evaluation unterstützt. Dabei kommen empirisch abgesicherte und immer wieder weiterentwickelte Fragebögen zum Einsatz, auf deren Basis der Ist-Zustand analog oder digital an Schulen erhoben wird.
Nähere Informationen finden Sie am Kompetenzzentrum für Schulentwicklung und Evaluation der FAU Nürnberg-Erlangen: www.kse.phil.fau.de/wwse/
Die Wissenschaft-Praxis-Brücke bezeichnet den kontinuierlichen Austausch und Dialog der beiden, je eigenen, aber prinzipiell gleichwertigen Expertisefelder Wissenschaft und Schule. Sie dient dem Erkenntnisgewinn im Rahmen praxisnaher Forschung sowie der wissenschaftlich gestützten und dialogisch angelegten (Weiter-)Entwicklung schulischer Praxis. Dabei handelt es sich um einen Prozess, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse unter Einbindung der interdisziplinären Perspektiven der Projektbeteiligten und schulpraktische Erfahrungen unmittelbar aufeinandertreffen, von den beteiligten Akteuren diskutiert, in Praxis erprobt, formativ evaluiert und weiterentwickelt werden.
Für besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler sind Wettbewerbe nicht nur ein Motivationsfaktor, sondern bieten auch die Chance, sich zu beweisen sowie Bestätigung und eine besondere Förderung zu erfahren.
Je nach Interesse kann zwischen einer Vielzahl an Wettbewerben aller Fachbereiche gewählt werden, ebenso wie zwischen Aufgabenformaten, die entweder im Team oder einzeln zu erledigen sind. Das bayerische Kultusministerium veranstaltet eine Reihe bayerischer Landeswettbewerbe, wie „Erinnerungszeichen“, „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn“, den „Landeswettbewerb Mathematik“ oder den „Landeswettbewerb Alte Sprachen".
Ebenfalls hervorzuheben sind die von der KMK besonders empfohlenen bundesweiten Schülerwettbewerbe, die herausragende Qualitätskriterien erfüllen, wie z. B. der „Europäische Wettbewerb“, „Jugend debattiert“, „Jugend forscht“, der „Bundeswettbewerb Fremdsprachen“, der „Bundeswettbewerb Mathematik“ oder die Chemie-, Physik- oder Mathematik-Olympiaden."
Link: https://www.km.bayern.de/lernen/unterstuetzung/begabtenfoerderung#schulartuebergreifende-angebote
Der Begriff „Wellbeing“ lässt sich nicht eindeutig ins Deutsche übersetzen, da er verschiedene Schwerpunktsetzungen umfasst. Im deutschsprachigen Raum werden Begriffe wie „Wohlbefinden“, „Wohlergehen“ oder „Lebensqualität“ verwendet, um die unterschiedlichen Facetten des Wellbeing zu beschreiben (vgl. OECD-Lernkompass, S. 28f.).
Im schulischen Kontext wird das Wellbeing von Schülerinnen und Schülern oftmals aus zwei Perspektiven betrachtet:
- Objektives/äußeres Wohlbefinden: Dieses bezieht sich auf die äußeren Lebensumstände und das Lebensumfeld, wie z. B. soziale Beziehungen, Herkunft, Umwelt, Freizeit und Möglichkeiten zur Mitbestimmung.
- Subjektives/individuelles Wohlbefinden: Hier steht das individuelle Erleben des körperlichen/physischen, seelischen/psychischen und sozialen Wohlbefindens im Fokus (vgl. OECD-Lernkompass, S. 29).
Das Konzept des Wellbeing gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Bildungsbereich, wo es als zentraler Bestandteil einer ganzheitlichen Förderung von Schülerinnen und Schülern betrachtet wird.
Literaturhinweise:
- OECD-Lernkompass (2023): https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/oecd-lernkompass-2030-all
- Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (2019): Wellbeing als Faktor für Bildungserfolg. Diskurs, Studien und Praxisbeispiele. https://www.dkjs.de/wp-content/uploads/2025/01/web_gtb_journal_wellbeing_2019.pdf
- Sliwka, A./Klopsch, B./Batarilo-Henschen, K. (2022): Wellbeing als Bildungsauftrag der Schule „nach Corona “? Ein Blick nach Kanada und Neuseeland und seine Implikationen für Deutschland. In: Bildung und Achtsamkeit: Theorie und Praxis des Kontemplativen im Bildungsprozess (pp. 201-222), Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.