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Prozess C: Schulinterne Materialien zur Verfügung stellen

Der IF-Teil dieses Handbuchs sowie ggf. weitere Materialien und Links zum IF sollten allen Lehrkräften leicht zugänglich in Papierform oder/und auf einer schulinternen Plattform zur Verfügung stehen. Ein schneller Zugriff ohne Recherchearbeit reduziert den zeitlichen Aufwand und baut Hürden ab.

Wenn sich eine Schule gemeinsam auf den Weg gemacht hat, Individualfeedback im Kollegium nachhaltig zu verankern, sollte sie jedoch einen Schritt weiter gehen: Es empfiehlt sich, nicht nur auf die Fülle von Feedback-Aspekten und Feedback-Instrumenten im Internet zu verweisen, sondern den Lehrkräften eine überschaubarer Anzahl schuleigener Materialien zur Verfügung zu stellen. In schuleigenen Aspektsammlungen und Beispielinstrumenten liegen folgende Vorteile:[1]

  • Mit Materialien, die im Konsens an der Schule erstellt oder ausgewählt worden sind und die zum Kollegium bzw. zur Fachschaft/Abteilung passen, kann sich die einzelne Lehrperson gut identifizieren.
  • Wenn durch den schnellen Zugriff auf praxistaugliche Materialien die Phase der Orientierung und Auswahl deutlich verkürzt wird, ist die Bereitschaft einer Lehrperson höher, IF anzugehen.
  • Schuleigene Materialien können mit schulspezifischen Aspekten angereichert werden: Sie ermöglichen eine Verknüpfung von IF mit schulischen Zielen und eine Aufnahme fachspezifischer Aspekte, die im Idealfall in den einzelnen Fachbereichen der Schule erarbeitet werden.

Bei den Methoden ist darauf zu achten, dem Kollegium eine vielfältige Sammlung verfügbar zu machen. Denn Abwechslungsreichtum beim Einsatz von Feedbackmethoden an der Schule wirkt belebend auf die FG und beugt der Abnutzung einer sehr häufig verwendeten Methode, wie z. B. dem Fragebogen, vor.[2]


[1] Als Beispielinstrumente lassen sich erprobte Fragebogen in Online-Befragungstools wie mebis als Vorlage anlegen und können so Kolleginnen und Kollegen zur Nutzung verfügbar gemacht werden.

[2] Nach Keller (2018, S. 367) zeichnet sich eine „wirksame Feedbackkultur“ durch eine „angemessene Methodenvielfalt“ aus. Der „regelmäßige Einsatz immer desselben Fragebogens durch alle Lehrpersonen“ bewirke „in Kürze eine Abstumpfung bei den Lernenden“ mit der Folge von Widerwillen und willkürlichen Antworten.