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Variante 1: Pädagogischer Tag als gemeinsamer Startpunkt

 

Wo ist der Anfangspunkt für die Entwicklung eines Leitbildes? Eine Möglichkeit ist der Einstieg in die Thematik mit dem gesamten Kollegium an einem Pädagogischen Tag. Hier kann auf die Unterstützung von Schulentwicklungsmoderatorinnen / Schulentwicklungsmoderatoren bzw. QmbS-Beratertandems zurückgegriffen werden. 

Der Ablauf könnte wie folgt gestaltet werden.

 

Begrüßung / Gedankenimpuls / Impulsvortrag

Nach einer kurzen Begrüßung durch ein Mitglied der Schulleitung beginnt das Moderatorenteam mit einem Gedankenimpuls, der zunächst die persönlichen Leitbildgedanken der einzelnen Anwesenden in den Fokus nimmt. Dafür beantwortet eine jede / ein jeder für sich folgende drei Fragestellungen:

Stellen Sie sich vor, wie Ihre Schule in drei bis fünf Jahren aussehen wird, wenn all Ihre persönlichen Wünsche und Visionen in Erfüllung gehen würden! 

1. Was für eine Schule wünschen Sie sich?   
    „Wir sind eine Schule, in der der ...“

2. Warum haben Sie sich für diese Wünsche entschieden?   
    „Meine Schule soll ..., weil ...“

3. Wie könnten diese Wünsche umgesetzt werden?   
    „Dafür sollte Folgendes getan werden: ...“

Während der Bearbeitungsphase kann im Hintergrund Musik abgespielt werden, die eine angenehme Atmosphäre schafft. Auf die einzelnen Notizen wird im Anschluss zunächst nicht eingegangen.

Bevor die konkrete Arbeit an ersten gemeinsamen Leitbildideen beginnt, erfolgt zunächst noch ein kurzer Impulsvortrag, der in theoretische Grundlagen zum Thema „Leitbild“ einführt. Dies ist insofern sinnvoll, als dass alle ein gemeinsames Grundverständnis davon haben sollten, woran im Folgenden gearbeitet wird.

 

 

World-Café / Gallery Walk: ... die ersten Merkpunkte entstehen

Ziel der Methode „World Café“ ist es, die Ergebnisse als Vorbereitung für das Entstehen von Merkpunkten zu nutzen. Diese können im Anschluss als Ausgangsbasis für die Formulierung von Leitsätzen herangezogen werden.

Nach ca. fünf World-Café-Runden wird diese erste Arbeitsphase beendet. Damit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die erarbeiteten Themenfelder bekommen, bietet sich ein Gallery Walk z. B. in Verbindung mit einer Kaffeepause an, bevor die einzelnen Gruppensprecherinnen bzw. Gruppensprecher wesentliche Aspekte ihrer Themenwand / ihres Tisches dem Plenum vorstellen und für Nachfragen bereitstehen.

Als Kategorien für das World-Café sind z. B. folgende Aspekte denkbar: 

  • Identität und Auftrag: Wer sind wir als Schule, d. h. was soll der Auftrag speziell unserer Schule sein?
  • Kollegiale Zusammenarbeit: Wie wollen wir als Kollegium arbeiten? Welche gemeinsamen Ziele verfolgen wir?
  • Werte: Wofür stehen wir, d. h. welche Werte /Wertvorstellungen sollen unser Handeln leiten?
  • Schulgemeinschaft: Wie soll die Kooperation mit Schülerschaft, Eltern / Erziehungsberechtigten, externen Partnerinnen und Partnern aussehen?
  • Didaktik / Unterrichtsmethodik: Wie soll guter Unterricht an unserer Schule gestaltet sein?
  • Potenzial: Was bieten wir, d. h. welche besonderen Angebote machen uns aus?
  • Baustellen: In welchen Bereichen müssen wir uns noch entwickeln? 
  • Erziehungsziele / Pädagogische Leitlinien: Welche pädagogischen Grundsätze wollen wir verfolgen?
  • ggf. kann eine Kategorie unbenannt bleiben, sollte Bedarf bestehen.

Herzkartenmethode – Was sind meine / unsere Merkpunkte auf dem Weg zum Leitbild?

Nachdem in der Impulsphase die eigenen Wünsche notiert wurden, war es Ziel des World-Cafés, im gemeinsamen Austausch bereits auf einzelne Themenbereiche, die im Kontext Schule zentral erscheinen, genauer einen Blick zu werfen. Wünsche bzw. Impulse, die für die Entwicklung des Leitbildes sinnvoll erscheinen, sind bereits grob formuliert.

Im nächsten Schritt geht es darum, aus der Vielzahl an Gedankenimpulsen die wichtigsten Merkpunkte, die bei der Leitbildausarbeitung berücksichtigt werden sollen, im Plenum herauszufinden. Hierbei hilft z. B. die Herzkartenmethode. Am Ende dieser Methode werden die von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgewählten, als wichtig erachteten Merkpunkte auf einer Schautafel mit dem Titel „Herzkarten – Merkpunkte für das Leitbild“ festgehalten (z. B. Stellwand oder digitales Board) und nach Überbegriffen geclustert. Damit sind ca. acht bis zehn Merkpunkte gefunden, die die Basis für die Ausarbeitung von Leitsätzen darstellen.

 

Von den Merkpunkten zu ersten Leitsätzen

„Miteinander und Füreinander“, „Vielfalt leben“, „Zeit für uns“, „Demokratieförderung“, „Toleranzlernen“,   – die durch die Herzkartenmethode formulierten Merkpunkte, die das Kollegium für die eigene Schule für wichtig erachtet, bilden die Basis für die nächste Gruppenphase. Jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer wählt sich einen Merkpunkt (samt den geclusterten Unterpunkten) aus, den sie / er inhaltlich intensiver mit anderen Interessierten diskutieren möchte. Es entstehen somit ca. acht bis zehn Themengruppen, die mit folgendem Arbeitsauftrag in eine ca. 60minütige Austauschphase gehen:

"Sie haben gemeinsam diese Merkpunkte für Ihre Schule erarbeitet

Merkpunkte, für die sich keine Gruppe findet, spielen für die Weiterarbeit zunächst keine Rolle, können aber dem Schulentwicklungsteam im Sinne eines Ideenspeichers mitgegeben werden.